Die Sauterelles Story

Erste Wiederbelebungen

1971

Da erhält Toni Vescoli einen Anruf von Düde Dürst: Peter Zumsteg, der Gründer der Konzert-Agentur «Good News», veranstaltet sein letztes Konzert. Er möchte dazu Les Sauterelles engagieren, am liebsten in der Formation von Ende 1965. Toni ist sofort dabei, seine «alte Band» wieder ins Leben zurückzurufen!

Toni, Düde, Bruno und Enzo proben fleissig und der Auftritt im ausverkauften Volkshaus in Zürich wird ein voller Erfolg. Es folgen noch zwei weitere Auftritte, einer in Davos und einer in Zofingen, dann ist vorläufig wieder Schluss, denn Düde ist mit seinem «Krokodil» unterwegs und Toni promotet sein erstes SOLO-Album «Information».

1973

Teddy Meier, ihr damaliger Entdecker, holt die Band für eine Neu-Aufnahme von «Hongkong» ins Studio. Auf «Hongkong73» hat allerdings niemand gewartet und so bleibt ausser ein paar Fernseh-Auftritten nicht mehr viel zu berichten.

1988

Dieses Mal ist es Bruno Merz, der die Initiative ergreift. Er wird 50 Jahre alt und möchte, dass Les Sauterelles an seinem Geburtstagsfest spielen. Wieder in der gleichen Formation wie 1971. Doch die Proben werden durch die schwere Krankheit von Enzos Frau überschattet und die anderen Bandmitglieder beschliessen, das ganze Projekt aus Solidarität abzublasen.

1990

Toni hat ein Jubiläum zu feiern: 25 Jahre Schallplatten! Er plant im Kaufleuten in Zürich ein abendfüllendes Konzert, gesponsert von Radio 24. Er möchte diese 25 Jahre Revue passieren lassen und bietet seine musikalischen Ex-Kollegen auf. Aus der «Hongkong-Zeit» (1965): Bruno Merz, Freddy Mangili und Jürg Stocker und aus der Anfang-1966er-Periode: Bruno Merz, Düde Dürst und Enzo Ernst. Aus seiner SOLO-Karriere finden sich Max Lässer und Töbi Tobler mit Bassist Ficht Tanner ein und natürlich die Kollegen seiner gerade aktuellen Band VESCOLI&Co.

Das 4½-stündige Konzert wird vom Lokal-Sender Hasli-TV aufgezeichnet. Beat Hirt macht daraus für das Schweizer Fernsehen eine 45-Minuten-Doku mit alten Filmausschnitten. Das Ganze ist auch als Video «25 Jahre Toni Vescoli» erhältlich

Das Album «View To Heaven» wird erstmals als CD veröffentlicht.

Für Kurt Felix spielen Les Sauterelles und VESCOLI&Co in der Samstagabend- Sendung «Supertreffer» ein Medley.

1992

André Béchir, der mittlerweile die «Good News» übernommen hat, veranstaltet im Zürcher Hallenstadion eine internationale «Oldies Night» und fragt Toni, ob er mit seinen Sauterelles dort auftreten möchte. Düde ist sofort bereit, aber Enzo möchte lieber nicht mehr mitmachen. Er hat nicht einmal mehr eine Bassgitarre zuhause und schlägt vor, statt ihm doch Freddy Mangili wieder in die Band zu holen. Freddy sagt mit Begeisterung zu. Er hatte ja schon beim Jubiläumskonzert 1990 bewiesen, dass er noch immer «voll drauf ist» und die meisten seiner «Ecken und Kanten» abgeschliffen hat, sodass jetzt problemlos mit ihm auszukommen ist! Erste Proben finden statt.

Dann hat Bruno schlaflose Nächte und Albträume. Auch er hat schon lange nicht mehr «so richtig Musik gemacht» und gerät in Panik. Toni holt den aktuellen Gitarristen von VESCOLI&Co, Marc Portmann, an Bord. Der Auftritt wird ein Riesenerfolg. Die Sauterelles brauchen sich vor ihrer Konkurrenz wie den «Searchers», «Dave Dee & Co», «Suzie Quatro» etc. nicht zu verstecken. Aber auch jetzt bleibt es bei dem einen Auftritt, denn Düde hat genügend andere Projekte und Toni ist mit seinen VESCOLI&Co unterwegs.

Die Formation wird definitiv

1993

Wieder eine Anfrage: Dieses Mal ist es Freund Polo Hofer, der anruft: «Ich organisiere auf dem «Unspunnen»-Gelände bei Interlaken ein Open-Air-Konzert. Mein Traum ist es, einmal Les Sauterelles und die Rumpelstilz im selben Programm zu haben!» Das kann er haben! Toni hat zwar soeben bei VESCOLI&Co einen Wechsel des Gitarristen zu «verkraften». Marc Portmann hatte die Möglichkeit bei Andreas Vollenweider einzusteigen und auf Welttournee zu gehen und da konnte man ihm nicht davor stehen.

In Peter Glanzmann findet Toni einen tollen Gitarristen für seine Mundart-Band und es wird schnell klar, dass Peter mit Les Sauterelles am Unspunnen-Festival auftreten soll. Dieser übernimmt nun die «Herkules-Aufgabe» für VESCOLI&Co sowohl das «elektrische» als auch das «unplugged» Programm einzuüben, die sich beide sehr voneinander unterscheiden. Zusätzlich dazu muss er sich jetzt auch noch das Oldies-Programm der Sauterelles reinziehen. Er schafft das mit Bravour und die Ur-Sauterelles realisieren langsam, was für ein Genie sie sich da «geangelt» haben. (Die Homepage von Peter Glanzmann: Glanzguitar)

Die Sauterelles proben nun wieder mehr oder weniger regelmässig, obwohl nur wenige Gigs anstehen. Sie haben alle gemerkt, dass da eine spezielle «Chemie» am Entstehen ist.

1996

Als dann wieder Auftritte in grösserem Rahmen stattfinden, zeigt die konsequente Proberei Resultate. Zwar kommen in Küssnacht an der gross angekündigten Rock-Night mit Florian Ast, Amber und Les Sauterelles mal knapp 100 Personen ins 2000-er-Festzelt, dafür toben anderntags 15'000 Fans in Bellinzona auf der Piazza unterhalb des «Castello»! Weitere Auftritte folgen

1997

Im Studio von Felix Müller in Wetzikon wird ein «Sauterelles-Medley» mit ihren Hits aufgenommen. Diese Aufnahme brauchen sie als Playback für die Sendung «Top Of Switzerland» mit den Schmirinskis als Moderatoren.

Sie eröffnen die Ausstellung über 30 Jahre Jugendkultur «Walk On The Wild Side» in Lenzburg und spielen an diversen Festivals wie z.B. in Schupfart oder aber auch in Clubs wie der Taverne Adelboden, im Terminus Olten zusammen mit den «16-Strings» und tatsächlich - endlich wieder einmal auf der Bühne ihres einstigen Lieblings-Clubs, im Café Atlantis in Basel.

1998

Langsam sickert es da und dort durch, dass Les Sauterelles wieder auferstanden und immer besser geworden sind. Weitere Festival-Veranstalter interessieren sich für sie und schliesslich meldet sich auch wieder einmal André Béchir. Er will die Sauterelles im Vorprogramm von Bob Dylan und Joe Cocker am «Out In The Green» Open-Air in Frauenfeld. Was für ein Highlight!

Ihr Erfolg sei einmalig, sagt André Béchir nach der Vorstellung, noch nie habe das Publikum an diesem Festival drei Zugaben verlangt!

1999

Weitere Club-Gigs, Festzelt- und Hallen-Konzerte folgen. Der US-Sänger Eric St. Michaels covert «Heavenly Club» auf Platte und für das Schweizer Fernsehen singen Toni und Eric den Hit im Prix-Walo als Duett. Sie spielen auf dem Gurten, am Car-Treffen auf dem Flugplatz Dübendorf, an der Oldies-Night in Biel, in Locarno im Rockcafé, in der Mühle Hunziken und so weiter und so weiter!